Die Kapelle
In der Kapelle hängt das „Garatshauser Kreuz“. Es stand ursprünglich auf dem so genannten Mühlberg südlich des Schlosses Garatshausen in einer Kapelle mit Vordach, die 1865 abgerissen wurde. Die beiden Assistenzfiguren, Maria und Johannes, auch die beiden Schächer sind verschwunden. Das Kreuz erhielt der Fischer Urban Ernst Grünwald, der es an seiner Hausmauer anbrachte. Der spätere Besitzer des Anwesens, Xaver Knittl, stiftete das Kreuz der neugebauten Tutzinger Pfarrkirche. Es wurde im Jahre 1953 gegen die Darstellung einer „Maria vom Siege“ in der Schlosskapelle ausgetauscht und hängt seitdem dort. Das Wandfresko stammt von Hubert Distler. Das Antependium, ein Holzrelief mit der Leidensgeschichte stammt aus Frankreich und ist auf die Mitte des 15. Jahrhunderts zu datieren. Die beiden leuchtertragenden Engel (Höhe 0,65 m) sind bayerisch und stammen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die zwei vergoldeten Leuchter (Höhe 0,45 m) sind auf den Anfang des 18. Jahrhunderts zu datieren. Das Steinrelief des Schmerzensmannes (Höhe: 0,60 m, Breite: 0,69 m) aus Kalkstein, entstammt dem 15. oder 16. Jahrhundert und ist vermutlich italienischer Herkunft.
Die Glasfenster wurden nach 1921 im Auftrag von Marczell von Nemes von der Münchner Hofkunstanstalt F.X. Zettler angefertigt, zeigen Szenen aus der Heilsgeschichte und sind Reproduktionen berühmter Vorbilder: aus der Elisabethkirche in Marburg, aus dem Strassburger und Freiburger Münster, aus der Stephanskirche in Mühlhausen im Elsass, der Dominikanerkirche von Colmar, aus dem dortigen Münster St. Martin, aus verschiedenen französischen und deutschen Kathedralen (Bourges, Chartres, Le Mans, Lyon, Augsburg, Köln, Erfurt) und anderen deutschen Kirchen (Stiftskirche Wimpfen, Jakobskirche in Rothenburg ob der Tauber, St. Kunibert in Köln, Pfarrkirche Henfenfeld, Frauenkirche Esslingen).
An der Außenwand des Schlosses ist ein steinernes Sakramentshäuschen aus dem Umkreis von Venedig aus dem frühen 15. Jahrhundert angebracht.